Michael Theurer

HEILBRONNER STIMME: „Heilbronn verdient einen Fernverkehrshalt“

Die Frankenbahn ist marode und verspätungsanfällig, Heilbronn bleibt Provinzbahnhof, und bei ambitionierten Bahnprojekten gibt es Sorge ums Geld. Michael Theurer (FDP), Schienenbeauftragter des Bundes und Staatssekretär im Verkehrsministerium, sieht trotzdem nicht schwarz für die Bahn in der Region.

Heilbronn ist bundesweit eine der wenigen Großstädte, die keinen Anschluss an den Fernverkehr haben. Ist dieser Zug abgefahren?

Der Fernverkehr wird von der DB eigenwirtschaftlich gefahren. Ob ein ICE oder IC in Heilbronn hält, wird nicht im Verkehrsministerium entschieden. Als Schienenverkehrsbeauftragter werbe ich intensiv bei der Deutschen Bahn dafür, dass ein Fernverkehrshalt in Heilbronn realisiert wird. Es ist das Ziel von Verkehrsminister Volker Wissing, dass alle Städte mit über 100 000 Einwohnern auch eine Anbindung im Fernverkehr erhalten. 

Im Sommer gibt es wegen Baustellen zeitweise ICE-Verbindungen über Heilbronn. Eine Chance?  

Ich habe vom Vorstandsvorsitzenden und vom Fernverkehrsvorstand die klaren Zusagen erhalten, dass diese Verbindungen zum einen offensiv vermarktet werden und zum zweiten im Nachgang auch eine Potenzialanalyse vorgenommen wird.

Die Bahn fährt eigenwirtschaftlich. Trotzdem kann der Bund als Eigentümer Einfluss nehmen.

Unsere Möglichkeiten der Einflussnahme nehmen wir wahr, aber die Entscheidung obliegt einzig und allein den Verkehrsunternehmen. Das hängt entscheidend vom Fahrgastpotenzial ab. Zur Wahrheit gehört auch, dass Heilbronn durch den Bau der Schnellfahrstrecke Stuttgart-Mannheim in den Verkehrsschatten geraten ist. Heilbronn ist ein dynamischer Wirtschaftsstandort mit international tätigen Unternehmen.